PLANLOS
Ohne Plan steht uns jede Richtung offen. Ohne Plan können wir uns anderen Plänen ohne Widerstand fügen. Vor allem können wir uns planlos jener inneren Bewegung fügen, die uns in ihre Richtung
mitnimmt. Wir lassen einfach los.
Planlos ist nicht gleich kopflos. Es ist ein wissendes Sich-Fügen, ein hingegebenes Sich-Fügen, ein mitgehendes Sich-Fügen, ein Mitgehen, ohne zu wissen, wohin der Weg geht und wie weit er
geht.
Merkwürdigerweise sind wir planlos am tiefsten gesammelt. Zwar führt uns auf unseren Innenreisen die Sammlung immer an ein Ziel. Aber wessen Ziel ist es?
Ist es noch unser Ziel?
Auf diese Weise planlos, können wir auch anderen Menschen begegnen. Sie brauchen vor uns keine Angst zu haben. Denn ohne Plan wollen wir von ihnen nichts,
was ihrer Bewegung im Wege steht. Doch es zeigt sich in der Begegnung manchmal etwas, was sich für sie als gut und notwendig erweist. Dann handeln wir und sagen oder tun, was ihnen guttut.
Hatten wir hier einen Plan?
Oder hat sich uns gerade deswegen das Hilfreiche gezeigt, weil wir innerlich planlos waren, einzig der Situation hingegeben und von ihr geführt?
Planlos bleiben wir auch am tiefsten in der Liebe. Sie weist den Weg von Augenblick zu Augenblick.
Planlos gehen wir auch auf unsere Innenreisen. Wir folgen ihren Bewegungen, ohne zu üben. Die Bewegung selbst wird unsere Übung. Daher können wir auch nicht nach einem festen Plan und einer
festen Zeit auf eine Innenreise gehen. Plötzlich überkommt uns die Sammlung, unwiderstehlich. Planlos geben wir ihr nach, unwissend, wohin sie uns führt: zu welcher Erkenntnis zum Beispiel, zu
welchem Handeln, zu welcher Liebe.
Was geschieht dann mit unseren Plänen?
Zählen sie noch ?